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TALKING STONES

Steine scheinen geradezu das Gegenteil von uns Menschen zu sein. Sie sind tot, kalt, passiv. Doch bei genauerer Betrachtung stellen sich Steine als extrem lebendiges Material heraus. Ihre Entstehungsgeschichten eröffnen uns Einblicke in lange vergangene Zeiten. Die Kulturgeschichte der Menschheit ist eng mit Steinen verbunden, weshalb wir finden, dass wir uns näher mit ihnen befassen sollten. Doch wie schlagen wir eine Brücke zu diesem Material? 

talking stones ist ein ergebnisoffenes und transdisziplinäres Rechercheprojekt, welches sich dem
scheinbar passiven Material Stein widmet. Wir, Svenja Koch und Noemi Egloff, erforschen, welche künstlerischen und wissenschaftlichen Zugänge uns mit dem Material Stein in eine Beziehung bringen und wie Steine zu
Protagonisten von Erzählungen werden können. Wir verstehen das Projekt als Versuch, Kunst und
Wissenschaft in Bezug zum Thema Stein in ein produktives Verhältnis zu bringen. Denn wir finden,
dass es in einer anthropozentristisch konstruierten Welt Geschichten braucht, bei denen
Nichtmenschliche im Zentrum der Erzählung stehen. Hierfür kollaborieren sie mit Geolog*innen, denn Geolog*innen sind Expert*innen darin, die lebendige Geschichte der Steine zu lesen und in den Zeitphasen zu denken, mit welchen man das Leben der Steine erfassen kann.

Zur Zeit absolvieren wir eine dreiwöchige Residenz in zwei Teilen am Theater Stadelhofen, im Rahmen des Residenzprogramms «Theater der Dinge». Der erste Teil fand im November 2021 statt. Wir erkundeten die Begegnungen unserer Körper mit unterschiedlichen Steinen und kundschafteten das szenische Potenzial der Steine aus. Der zweite Teil der Residenz findet im Januar 2022 statt. Daneben führen wir Exkursionen durch. Die erste Exkursion führten wir mit der Geologin Lisa Bieri durch und betrachteten die Stadt Zürich durch die geologische Brille. Im November 21 besuchten wir den Steinbruch Bärlocher bei Staad am Bodensee. Im Januar 22 werden wir mit zwei Geolog*innen zum Illgraben fahren.

Ziel des Rechercheprojekts ist es, bis Ende Sommer 2022 ein passendes Format für die finale Umsetzung zu finden.

Das Rechercheprojekt wird unterstützt durch: