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ÜBER

Ich bin freischaffende Dramaturgin, Regisseurin, Kostümkünstlerin und Performerin. Meine künstlerischen Ausdrucksmittel umfassen Performance, Kostümkunst und Text, seltener auch Installationen. Meine künstlerische Praxis kennzeichnet sich durch die Kollaboration mit dem Nichtmenschlichen, wie beispielsweise mit Tieren, Materialien oder Maschinen. Philosophische Strömungen wie Posthumanismus, Animal Studies und New Materialism bilden den theoretischen Background ihrer Auseinandersetzungen.

Ich lebe in Zürich und bin Mutter einer eineinhalbjährigen Tochter. Meine freie Zeit verbringe ich mit meinen Pflegepferden Gimli und Gryffindor und mit dem Fantasy-Role-Play Game Dungeon&Dragons.

BIOGRAPHISCHES

Noemi studierte Regie, Dramaturgie (Bachelor ZHdK 2016) und Transdisziplinarität (Master ZHdK 2021). Daneben absoliverte sie zahlreiche Hospitanzen und Assistenzen am Stadttheater und in der freien Szene.

Noemis Arbeiten wurden u.a. im Haus zur Glocke in Steckborn, am Sonohr Festival, am LUX Oxil Festival, am cirqu’aarau und im Zirkusquartier Zürich gezeigt und von SRF Kultur gesendet. Noemi residierte mit Rechercheprojekten am Theater Stadelhofen und im Le Spot, Sion. Noemis Theatertext «Der Stör» gewann 2015 den Marburger Kurzdramenwettbewerb. 2018 realisierte Noemi das Projekt «MONSTER UTOPIA» im Zirkusquartier Zürich, welches im Folgejahr im Rahmen des Festival cirqu’aarau wieder aufgenommen wurde. Seit 2021 arbeitet Noemi mit dem Kollektiv OH!Darling (Anne Andresen und Susanne Abelein), dessen Arbeiten regelmässig im Fabriktheater Zürich gezeigt werden. 2021 erhielt Noemi den Freiraum-Beitrag des Kanton Zürichs für das Projekt «how to human». 2024 wurde die Materialperformance «THE SHIFT» im Verein Zitrone in Zürich aufgeführt.
Noemi war von 2018 bis 2020 im Vorstand von t.zürich. Seit 2019 ist sie im Vorstand des Zirkusquartiers Zürich.

ÜBER MEINE KÜNSTLERISCHE ARBEIT


Material und Wesenheiten als Ausgangspunkt
Jedes meiner Projekte beginnt mit der Faszination für ein Material oder eine nicht-menschliche Wesenheit. Diese Elemente erhalten in meinen Projekten eine eigene Präsenz und Handlungsfähigkeit, mein Ziel ist es, dass sie als eigenständige Akteure auf der Bühne wahrgenommen werden. Sie ermöglichen es, alternative Perspektiven sichtbar zu machen und neue Welten zu erschaffen.

Realität hinterfragen
In meinen Performances lade ich das Publikum ein, die Konstruktion von Realität zu hinterfragen. Zwischen Sinnverlust und Sinnkonstruktion entsteht ein Raum, in dem poetische Momente, absurde Elemente und fantastische Figuren den Blick auf gesellschaftliche Themen erweitern.

Die Perspektive des Monsters
Das Monster spielt in meiner Arbeit eine zentrale Rolle. Für mich ist ein Monster ein Konstrukt einer Gesellschaft, welches das Monster als Stellvertreter für das Andere, das Fremde, das Verbotene und das Hybride zeichnet. Ein Monster befindet sich deshalb immer gesellschaftlicher Normen und hinterfragt diese. Als Figur eröffnet das Monster Perspektiven, die es erlauben, Dichotomien zu hinterfragen, Binaritäten aufzubrechen und gewohnte Ordnungen zu destabilisieren. Indem es vertraute Grenzen verschiebt, lädt das Monster dazu ein, die Welt aus neuen, ungewöhnlichen Blickwinkeln zu betrachten und gesellschaftliche Themen aus einer radikal anderen Perspektive zu reflektieren.

Ästhetik der Entschleunigung
Meine Arbeiten zeichnen sich durch eine entschleunigte Ästhetik aus. Szenen entfalten sich langsam, was dem Publikum erlaubt, Materialien, Akteure, Atmosphären und Bedeutungen in ihrer Tiefe wahrzunehmen. In dieser Langsamkeit verweben sich das Absurde, das Poetische und das Fantastische zu einem vielschichtigen Ganzen. Diese entschleunigte Herangehensweise erlaubt es, neue Perspektiven nicht nur intellektuell, sondern auch sinnlich zu erfahren.

In meinen Arbeiten haben die Zuschauer:innen oft die Freiheit, sich im Raum zu bewegen und so eigene Perspektiven auf das Bühnengeschehen einzunehmen. Diese Offenheit schafft einen Raum, in dem Begegnung und gemeinschaftliches Erleben im Vordergrund stehen.